Probleme, Risiken und Komplikationen

Eine Hysterektomie ist im Normalfall eine sehr einfache und sichere Operation. 
Jedoch beinhaltet sie – wie alle Eingriffe – ein gewisses Restrisiko. 

Es sind ausreichende Sicherheitsvorkehrungen getroffen und Sie werden perioperativ überwacht um das Risikopotential zu minimieren. 

Trotzdem können seltenere Komplikationen auftreten: 

Mögliche Komplikationen sind: 

  • Narkosebedingte Probleme 
  • Blutklümpchen in den Venen (TBVT tiefe Beinvenenthrombose) können sich lösen und in die Lungen wandern (Embolie). 
  • Infektionen 
  • Blutungen 
  • Verletzungen innerer Organe (Urintrakt, Harnblase oder Eingeweide) und der Haut 
  • Störungen der Eierstockfunktion

Wann müssen Sie Ihren Arzt aufsuchen oder ins Krankenhaus gehen ? 

Wenn bei Ihnen eines der folgenden Probleme auftritt, müssen Sie Ihren Arzt aufsuchen oder ins Krankenhaus gehen: 

  • Schwere vaginale Blutungen 
  • Fieber: Temperatur von mehr als 38° Celsius oder höher 
  • Auslaufender oder tröpfelnder Urin oder schmerzhaftes Wasserlassen 
  • Schwere vaginale-, Bauch-, Bein- oder Brustschmerzen 
  • Eiter, Eröffnung, Schmerzen oder Schwellungen im Bereich der Wunde 
  • Bleibende Übelkeit oder Erbrechen 
  • Wenn Sie keine Winde mehr abgehen 
  • Kurzatmigkeit

Langzeitauswirkungen

Wenn eine Frau die Menopause noch nicht durchgemacht hat, so stoppen nach der Hysterektomie die Regelblutungen. 

Sie kann nicht mehr schwanger werden, da der Uterus (Gebärmutter) entfernt wurde. 

Wenn die Eierstöcke entfernt wurden, können sich Symptome wie in der Menopause entwickeln. 

Das kann dann Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Änderungen des Scheidenmilieus und anderes bedeuten. 

Einige Frauen berichteten auch über eine Minderung der sexuellen Freuden einhergehend mit der Entfernung des Gebärmutterhalses, wobei hiefür keine wissentschaftlichen Beweise existieren. 

Hormonersatztherapie

Warum bedarf es nach einer Hysterektomie einer HET ?

Nach einer totalen Hysterektomie und Salpingo-Oophorektomie (Gebärmutter- und einer beidseitige Eierstocks- und Eileiterentfernung) können Frauen eine HET brauchen. Unter diesem Zustand versteht man eine chirurgische Menopause. 

Weil die Eierstöcke während der Hysterektomie mit entfernt wurden, wird ein Ersatz/ eine Unterstützung der weiblichen Geschlechtshormone (Östrogen und Progesteron) notwendig, die normalerweise von den Eierstöcken produziert werden. 

Was versteht man unter einer Hormonersatztherapie (HET) ? 

HET ist eine Behandlungsmethode, welche die Symptome, die viele Frauen während der Menopause haben, mildert. Es werden hierfür reguläre Dosen WEIBLICHER GESCHLECHTSHORMONE verabreicht, um einige der natürlichen Hormone, die während der Menopause abnehmen, zu ersetzen. Die zwei Haupthormone sind Östrogen und Progesteron

Unter der Menopause versteht man die Zeit, in der die Regelblutung versiegt. Häufig handelt es sich um einen schrittweisen Prozess. Die Regelblutungen werden erst irregulär und enden dann ganz. Nach der Menopause produzieren die Eierstöcke keine Eizellen mehr. Außerdem produziert Ihr Körper weniger weibliche Hormone. 

Die Menopause ist ein Teil des natürlichen Alterungsprozesses und keine Erkrankung. Bei vielen Frauen geht dieser Wechsel einfach von statten. Einige Frauen haben jedoch durch die Abnahme der Hormone, insbesondere durch den Abfall von Östrogen, Probleme. Bei diesen Problemen kann durch eine Behandlung, die manche der reduzierten Hormone ersetzt, geholfen werden. 

Wenn Ihre Gebärmutter entfernt wurde, reicht es Östrogen alleine zu nehmen. Wenn die Gebärmutter nicht entfernt wurde, erhöht die alleinige Gabe von Östrogen das Risiko eine Krebserkrankung der Gebärmutter zu entwickeln. Ihr behandelnder Arzt wird Ihnen empfehlen Östrogen mit Progesteron zusammen einzunehmen, um dieses Risiko zu verringern. 

Hormone können in Form von Tabletten eingenommen werden. Sie sind aber auch als Pflaster, Cremes, Scheidenzäpfchen, Scheidenringen oder als unter der Haut positionierte Kügelchen verfügbar. 

Wann kann eine HET durchgeführt werden ? 

Eine Hormonersatztherapie kann vor, während oder nach der Menopause erfolgen. 

Es gibt 2 Arten von Menopause: 

  • Die physiologische Menopause ist die Form von Menopause, die natürlicherweise alle Frauen zwischen 45 und 55 Jahren betrifft; das Durchschnittsalter für einen kompletten Stopp der Regelblutungen beträgt 51 Jahre. 
  • Die chirurgische Menopause tritt auf, wenn Ihre Regelblutungen stoppen, weil die Eierstöcke chiurigsch entfernt wurden, z.B. im Rahmen einer Hysterektomie.

Menopausensymptome können für den Zeitraum einiger Wochen, einiger Monate oder manchmal über mehrere Jahre auftreten. Die HET ist sinnvoll folgende Symptome zu lindern: 

  • Hitzewallungen 
  • Nachtschweiß 
  • Schöafstörungen 
  • Änderungen des Scheidenmilieus, die Unannehmlichkeiten oder auch Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs verursachen können.

Eine Hormontherapie kann auch angezeigt sein, wenn Sie ein signifikant erhöhtes Risiko für eine Osteoporose besitzen. 

Manchmal wird eine Hormontherapie bei Frauen, die sehr früh (vor dem 40. Lebensjahr) in die Menopause kommen, nötig. Die durch einen plötzlichen Hormonmangel verursachten Symptome können nach einer frühen Menopause, die aus einer Entfernung der Eierstöcke oder der Gebärmutter und der Eierstöcke resultieren, sehr schwerwiegend sein. 

Sie und Ihr behandelnder Arzt sollten die Vorteile und Risiken, die sich für Sie aus einer Hormontherapie ergeben, ausführlich diskutieren. Hierbei müssen Faktoren wie Ihr Alter, Ihre ethnische Herkunft, Ihre Familiengeschichte und Ihre Krankheitsanamnese berücksichtigt werden. 

Welche Vorteile hat eine HET ?

  • Linderung der menopausalen Symptome wie Hitzewallungen und Änderungen des Scheidenmilieus. 
  • und Behandlung einer Osteoporose.Eine Osteoporose ist eine Knochenerkrankung, die mit einer Minderung der Knochendichte einhergeht. Dadurch können Knochen leichter brechen. Ein Verlust der Knochensubstanz beginnt mit ca. 35 Jahren. Schneller schreitet der Knochenverlust dann nach der Menopause voran.

    Eine Hormontherapie kann den Knochenverlust verlangsamen, wenn sie schnell nach der Menopause begonnen wird. 

    Eine Kalzium-Ergänzung mit Vitamin D kann zusätzlich helfen den Knochenverlust zu reduzieren, insbesondere, wenn sie gleichzeitig mit einer Östrogeneinnahme oder der Einnahme anderer Medikamente erfolgt.  

  • Eine Hormontherapie kann das Risiko an Darmkrebs zu erkranken verringern.

Welche Risiken gibt es bei einer HET ? 

Die Risiken einer HET beinhalten: 

  • Gebärmutterkrebs

    Die Gebärmutter einer alleinigen Östrogengabe ohne Progesteron auszusetzen, kann das Risiko einer Gebärmutterkrebserkrankung erhöhen. Um das Risiko zu verkleinern, wird Östrogen nur in Kombination mit Progesteron verschrieben, wenn nicht gerade Ihre Gebärmutter entfernt ist.  

  • Brustkrebs

    Frauen, die Östrogen und Progesteron einnahmen, zeigten ein gering erhöhtes Risiko Brustkrebs zu entwickeln. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über dieses mögliche Risiko. Viele Ärzte empfehlen, dass Frauen vor Beginn einer Hormontherapie sorgfältig auf Tumorerkrankungen durchgecheckt werden und eine Mammographie erhalten. Wenn Sie in Ihrer Familie Fälle von Brustkrebs haben, ist es ganz besonders wichtig dies mit Ihrem behandelnden Arzt zu diskutieren.  

  • Kardiovaskuläre Erkrankungen, Schlaganfälle, Beinvenethrombosen und Lungenarterienembolien

    Frauen, die Kombinationspräparate aus Östrogen und Progesteron einnehmen, haben ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und Thrombosen. 

    Die Risiken aller Formen von HET werden weiter untersucht. Die oben beschriebenen Risiken für Brustkrebs und kardiovaskuläre Erkrankungen können unterschiedlich sein bei Hormontherapien mit geringen Dosen von Östrogen und Progesteron oder einer alleinigen Gabe von Progesteron. Gehen Sie sicher, dass Sie die Vorteile und Risiken einer Hormontherapie ausreichend mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen.

Welche Nebenwirkungen hat eine HET ? 

Zu den Nebenwirkungen einer Hormontherapie können gehören: 

  • Gebärmutterblutungen und vaginaler Ausfluss, wenn Ihre Gebärmutter nicht entfernt wurde 
  • vaginaler Ausfluss 
  • Schwellungen, Flüssigkeitsretention, Gewichtszunahme 
  • Brustgewebsschwäche und Größenzunahme 
  • Übelkeit 
  • Symptome wie beim prämenstruellen Syndrom (PMS), wie zum Beispiel Kopfschmerzen und Stimmungsschwankungen 
  • Gestörte Blutgerinnung.

Wenn Sie eine Kombinationstherapie aus Östrogen und Progesteron erhalten, bekommen Sie gewöhnlich Scheidenblutungen, wenn Sie die Therapie beenden oder wenn Sie sich in den Tagen im Zyklus befinden, an denen Sie keine Hormone nehmen. 

Wenn Sie Östrogen und Progesteron jeden Tag in geringen Dosen einnehmen, verursachen die Hormone keine vaginalen Blutungen, außer vielleicht manchmal einige Blutflecken während der ersten 2 bis 3 Monate. 

Wer sollte keine HET durchführen ? 

Eine Hormontherapie ist bei Frauen, die unter folgenden Bedingungen oder Krankheiten leiden oder folgende Krankheitsanamnese haben, nicht angezeigt: 

  • Kurz zurückliegende Anamnese eines Herzinfarkts 
  • Unkontrolliert hoher Blutdruck 
  • Schlaganfall in der Ananmnese 
  • Kurz zurückliegende Blutgerinnsel oder Blutgerinnsel in der Vergangenheit 
  • Brust- oder Gebärmutterkrebs 
  • Unerklärliche vaginale Blutungen 
  • Lebererkrankungen 
  • Porphyrie (metabolische Störung, die u.a. schwere Bauchschmerzen verursacht).

Sie sollten keine Hormone nehmen, wenn sie schwanger sind oder die Möglichkeit besteht, dass Sie schwanger sein könnten.  

Raucher sollten eine Hormontherapie vermeiden. Rauchen erhöht das Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall während Sie die Hormone einnehmen. Das Risiko steigt zusätzlich mit dem Alter und der Anzahl der Zigaretten pro Tag. 

Wenn Sie unter einer der folgenden Erkrankungen oder Bedingungen leiden, sollten Sie die Effekte einer Hormontherapie auf diese Bedingungen ausführlich mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen: 

  • Uterusmyome (dabei handelt es sich um gutartige Tumoren, die sich als Reaktion auf Östrogene bilden können. Sie beginnen in der Menopause wieder zu schrumpfen, außer bei Östrogeneinnahme. Eine Einnahme von Progesteron zusammen mit Östrogen beugt der Bildung von Uterusmyomen nicht vor). 
  • Endometriose 
  • Fibrozystische Brustveränderungen 
  • migräneartige Kopfschmerzen 
  • Gallenblasenerkrankungen